Vernetzung von Wissenschaft, Politik, Zivilgesellschaft und Wirtschaft im Bereich der Nachhaltigkeit zum gemeinsamen Handeln auf Landesebene ist gelungen

Am 31. Mai fand die Auftakttagung von Humboldtn als hybride Veranstaltung in der Aula im Schloss an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster statt. Der Teilnehmerkreis umfasste neben Rektorinnen und Rektoren sowie Studierenden der NRW-Universitäten Vertreter*innen verschiedener NGOs und aus der Wirtschaft. Zudem nahm die Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes, Isabel Pfeiffer-Poensgen, an der Tagung teil: „Mit der Gründung der Nachhaltigkeitsinitiative Humboldtn haben die Universitäten des Landes deutlich gemacht, dass sie ihrer Verantwortung gerecht werden, die Nachhaltigkeitsziele in Forschung, Lehre, Verwaltung und Infrastruktur gemeinsam zu verfolgen und wesentliche Beiträge zu einem erfolgreichen Transformationsprozess zur Nachhaltigkeit zu leisten. Der Austausch von Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft im Rahmen der Auftaktveranstaltung war ein wichtiger Schritt auf diesem Weg.“

Die Keynotes namhafter Wissenschaftler*innen aus der Philosophie sowie der anwendungsorientierten Forschung eröffneten neue Perspektiven auf Nachhaltigkeitsfragen: Nach der theoretischen Reflexion zum Nachhaltigkeitsbegriff von Prof. Michael Quante (WWU Münster) sowie einem Vortrag zur wissenschaftlichen Politikberatung von Prof. Carl Friedrich Gethmann (Universität Siegen) folgten Prof. Manfred Fischedick (Wuppertal Institut) und Prof. Annette Hafner (Ruhr Universität Bochum) mit Vorträgen zu Lösungsvorschlägen im Umgang mit Spannungsfeldern der Nachhaltigkeit.

Die Mittagspause stellte die Posterausstellung “Humboldt fokussiert: Under pressure. Nachhaltigkeit und ihre Spannungsfelder”, an der alle Universitäten des Landes Nordrhein-Westfalen beteiligt sind, in den Mittelpunkt. Die ausgewählten Nachhaltigkeitsprojekte konnten mit Vertreter*innen der Universitäten diskutiert werden. Dadurch wurden bestehende Kontakte zwischen Wissenschaftler*innen vertieft sowie über die jeweiligen Disziplinen und Arbeitsbereiche hinaus, aber auch zur Politik, der Industrie und der Gesellschaft, neu geknüpft. Im Anschluss stellten Richard Woeste und Prof. Kathrin Greiff (jeweils RWTH Aachen) Projekte der Nachhaltigkeitsinitiative Humboldtnzur Kreislaufwirtschaft von E-Autos sowie zur Etablierung zirkulär handelnder Hochschulen vor.

Abschließend fand eine Podiumsdiskussion mit Vertreter*innen aller Bereiche der Gesellschaft statt: Tanja Nackmayr (unternehmer.nrw) und Frederik Moch (DGB) zeigten die Perspektive von Arbeitgeber*innen und Arbeitnehmer*innen im Rahmen der Nachhaltigkeitsdebatte auf. Christiane Overkamp (Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW) konstatierte, dass Studierende durch die Vermittlung ethischer Grundlagen in Räumen des sozialen Lernens auf die Erforschung sowie die Umsetzung zentraler Nachhaltigkeitsfragen vorbereitet werden können. Isabel Pfeiffer-Poensgen verdeutlichte aus Sicht der Politik die Notwendigkeit einer Einbeziehung der Gesellschaft in die Forschungsaktivitäten der Universitäten, um Lösungen für Nachhaltigkeitsproblematiken umzusetzen. Philipp Tacer (NRW.Energy4climate) rundete die Diskussion ab und unterstrich, dass alle Akteure ins Handeln kommen müssen, um die Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Damit wurden klare Erwartungen an Humboldtn formuliert,die vom Publikum mitgetragen wurden und die Prof. Holger Burckhart (Rektor der Universität Siegen, Sprecher Humboldtn) zusammenfasste: Gemeinsamkeiten der Universitäten stärken, bündeln und daraus inspiriert im Austausch mit allen gesellschaftlichen Akteuren handeln.