Zugespitzte Schlagzeilen, Werbeslogans, Kurzinformationen über Social Media Kanäle, vertiefte Analysen und Diskurse etc. – es gibt verschiedene Formate, die zur öffentlichen Meinungsbildung beitragen. Dies gilt auch für die Wahrnehmung von Nachhaltigkeitszielen und des sich aus ihnen ableitenden Handlungsdrucks. Das Heizungsgesetz in Deutschland, die Überschwemmungen in Valencia und Andalusien oder die Internationale Klimakonferenz im November 2024 in Aserbaidschan boten Beispiele, bei denen Nachhaltigkeitskommunikation intensiv zu verfolgen war und an denen die jeweiligen Formate hinsichtlich ihrer Effektivität untersucht werden könnten.

In der aktuellen Kommunikation spielt auch Narration eine Schlüsselrolle: mal um nachhaltige Visionen stärker in die Gesellschaft zu transportieren, mal um eine Polarisierung in Nachhaltigkeitsdebatten anzufeuern und sicher auch für weitere Zwecke. In 2025 will Humboldtn daher die Nutzung von Narrativen untersuchen und dabei den Blick auf den schmalen Grat zwischen fiktiven Erzählungen und Faktenwissen konzentrieren. Erarbeitet und diskutiert werden soll, unter welchen Bedingungen biographische, anekdotische oder dokumentarische Erzählungen, subjektives Erleben, Dystopien, Utopien oder Heterotopien in der Nachhaltigkeitskommunikation vorkommen bzw. auch für bestimmte Zwecke hilfreich sein können. Und es wird auch thematisiert, in welchen Konstellationen eine Gefahr von Verallgemeinerung, Verkürzung oder Verfälschung droht. Es spannt sich ein Bogen zwischen vermeintlicher Objektivität wissenschaftlicher Texte über faktuale Narrative bis zur völligen Subjektivität des persönlich Narrativen. Und es stellt sich die Frage, wie eine wirkmächtige, wissenschaftskompatible Nachhaltigkeitskommunikation methodisch und strategisch gestaltet werden kann.

Dieser Herausforderung nähert sich Humboldtn mit einem neuen Jahresthema und beleuchtet 2025 in verschiedenen bestehenden, aber auch neuen Veranstaltungsformaten für Lehrende, Studierende, Promovierende sowie Fachöffentlichkeit und Gesellschaft das Thema

Nachhaltigkeitskommunikation:
Spannungsfelder zwischen Erzählungen und Faktenwissen.

In den Universitäten des Landes gibt es bereits profunde Forschungen und Erkenntnisse zu diesem Themenfeld, die ausgetauscht, vertieft und verbreitet werden sollen. Wir freuen uns auch auf den Austausch mit den Hochschulen für Angewandte Wissenschaften des Landes, eine Zusammenarbeit mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen und weiteren Partnern. Relevante Impulse können in diesem Jahr erstmalig auch in einer „Zukunftskonferenz“ für Nordrhein-Westfalen aufgegriffen und breiter kommuniziert werden.